Das Bundeskabinett hat vergangene Woche das „Klimaschutz-Sofortprogramm 2022“ beschlossen. Bereits über 80 Mrd. Euro wurden die in den vergangenen zwei Jahren für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt. Mit dem Sofortprogramm stellt die Bundesregierung zusätzlich weitere 8 Mrd. Euro bereit. Das Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 soll dazu beitragen, die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Außerdem soll es den Umstieg auf klimafreundliche Technologien fördern.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist sich sicher: „Mit zusätzlichen 8 Milliarden Euro senden wir ein klares Signal: Deutschland soll Vorreiter beim Klimaschutz werden!”. Er bezeichnet den Klimawandel als “[…] Die größte Herausforderung unserer Zeit”, weshalb er das Geld als “[…] gut investiertes Geld” bilanziert. Des Weiteren beschreibt er die 2020er Jahre als “Jahrzehnt der Transformationen” und nennt dies als Grund, die “notwendigen Mittel” bereitzustellen um den “klimafreundlichen und sozial gerechten Umbau der Wirtschaft umzusetzen.“
Maßnahmenpaket
Das Maßnahmenpaket beinhaltet Förderprogramme für Investitionen im “Gebäude-, Energie- und Verkehrsbereich”. Die größte Summe wird mit 4,5 Milliarden Euro in die Förderung energieeffizienter Gebäude fließen.
Zusätzlich wird der klimafreundliche Wohnungsbau in den kommenden Jahren mit einer Gesamtsumme von einer Milliarde Euro unterstützt. Im kommenden Jahr sollen laut der Tagesschau dafür bereits 150 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) hofft, dass Bauherren durch die Regelungen des Klimaschutz-Sofortprogramms nicht zu sehr belastet werden. Der Geschäftsführer des Verbraucherverbandes Florian Becker äußert folgende Bedenken: „Bauherren müssen sich das Klimaschutz-Sofortprogramm auch leisten können. Will man sie auf dem Weg in die Klimaneutralität nicht verlieren, muss genauso laut über Entlastungsmodelle diskutiert werden, wie über neue Vorschriften zum energieeffizienten Bauen.“
Holz als Schlüssel
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. kurz DeSH benennt den “Gebäudebereich” des Sofortprogramms als “zentrale Stellschraube” für mehr Klimaschutz. Und die Wiederbewaldung und die Holzverwendung beim Bau als “Schlüssel”. „Egal ob Neubau oder Sanierung, Holz speichert CO2, ist leicht zu verarbeiten und regional verfügbar.
Holz kann und sollte hier eine entscheidende Rolle spielen.“, fasst DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus zusammen, denn die nachhaltige Holzverwendung bietet “[…] weitreichende, sektorübergreifende Potenziale zur Emissionsvermeidung“.
Holz bietet laut Möbus als “Energieträger, Bau- und Werkstoff” gegenüber anderen Baustoffen viele Vorteile und Möglichkeiten. Das begründet sie wie folgt: “Baustoffe, wie Stahl, Beton und Zement sind in ihrer Herstellung besonders energieintensiv und erhöhen die globalen CO2-Emissionen erheblich”. Sie bezeichnet Holz als “natürlichen Rohstoff” und somit als eine “klimaschonende Alternative“. Außerdem liefere Holz “[…] über zwei Drittel der erneuerbaren Wärme”.
Möbus sieht die finanzielle Förderung der Forstwirtschaft in Deutschland als Grundlage und als wichtiges “Signal” für klimastabilere Wälder und einer nachhaltigeren Holznutzung.