Die Digitalisierung schreitet täglich voran. Eigentlich sollte der Papierverbrauch dadurch weltweit reduziert werden. Doch die Zahlen verdeutlichen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Umweltstiftung WWF Deutschland erklärt “Knapp jeder fünfte der jährlich geschlagenen Bäume fällt weltweit für die Produktion von Zellstoff für Papier”. Dies sei ein Problem, denn “[…] dadurch wird insbesondere der Regenwald zerstört”. Die Produktion von Papier trägt dem zu Folge zur weltweiten Waldzerstörung bei.

Holz

Holz ist der “Grundrohstoff”, aus dem Papier hergestellt wird. Es besteht zur Hälfte aus den für die Papierherstellung wichtigen Zellulosefasern. Das Umweltbundesamt erklärt: “Bei Papier handelt es sich im Wesentlichen um einen Bogen oder eine Bahn aus Fasern, der zur Verbesserung seiner Eigenschaften und Qualität mit Chemikalien versetzt wird”. Laut dem Umweltbundesamt ist die Produktion von Papier energieintensiv und schädigt die Umwelt. Sie betonen, dass „[…] die wichtigsten mit der Zellstoff- und Papierindustrie zusammenhängenden Umweltprobleme die Wasser- und Luftemissionen sowie der Energieverbrauch sind. Auch vom Abfall geht eine ständig wachsende Umweltbelastung aus.“

Der Alltag jedes Menschen hat Auswirkungen auf die Umwelt. Denn Umweltauswirkungen beginnen laut dem Technologieunternehmen Dyson bereits bei der Verwendung von “Hygienetüchern”. Das gilt auch für Toilettenpapier und Einweg-Papierhandtücher. Ein nachhaltiger Papierkonsum lässt sich Dyson zu Folge durch einfache Maßnahmen umsetzen. Unter anderem durch die Umstellung von Papier auf papierlose Alternativen, um den steigenden Papierverbrauch zu reduzieren.

Die Tropenwaldstiftung OroVerde berichtet, dass sich in den letzten 30 Jahren die weltweite Papierproduktion auf heute 400 Millionen Tonnen verdoppelt hat. Die USA und Deutschland haben den “höchsten weltweiten Papierverbrauch pro Kopf”. Der Verein Umwelthelden e.V. berechnet das in Deutschland “[..] das Holz von etwa 59.500 Bäumen pro Tag verbraucht” wird.

Folgen

Umweltverbände wie der WWF warnen vor schlimmen Folgen für die Urwälder weltweit. Die Fasern von Hygienepapieren stammen meist von “[…] ökologisch umstrittenen Plantagen” aus dem Ausland. ”Über 80 Prozent des Zellstoffs für die deutsche Papierindustrie stammen aus dem Ausland – ein zunehmender Anteil aus Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.“ Zur Deckung des Papierbedarfs baut die Industrie zusätzlich schnellwachsende Bäume unter anderem auf ehemaligen Regenwaldgebieten an.

Der Verein Umwelthelden e.V. sieht dies als Problem, weil “[…] weltweit der Verlust vor allem von tropischen Regenwäldern zunimmt und das Artensterben von Tieren, Pflanzen und Insekten verursacht wird”. Die Verwendung von Papier als Hygienepapier gehört in vielen Ländern zum Alltag. In Deutschland produzieren allein Papierhandtücher einen jährlichen Müllberg von beinahe 70.000 Tonnen. “[…] Das sind 440.825 Kilometer. So hoch wäre der Stapel Papier, wenn wir uns unseren gesamten Jahresverbrauch als DIN A 4-Blätter vorstellen würden. Das ist übrigens noch weiter als von der Erde bis zum Mond”. Im Schnitt nutzt jeder Deutsche “[…] jährlich 471 Papierhandtücher” kommentiert der Verein Umwelthelden e.V.

Durch die wachsende Weltbevölkerung und dem steigenden Bedarf von Holz rechnet die Welternährungsorganisation FAO damit, dass der Holzverbrauch weltweit bis 2050 um die Hälfte steigen wird, was wiederum den Druck auf die globale Holzproduktion erhöht. Das Umweltbundesamt erklärt dies wie folgt „Unsere hohe Zellstoffnachfrage trägt maßgeblich zur weltweiten Waldzerstörung bei“.

Altpapier

Das Ministerium für Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein Westfalen gab bekannt, dass in Brasilien fast 17 Millionen Tonnen Zellstoff pro Jahr produziert werden. Diese werden anschließend für die Herstellung von Hygienepapieren genutzt. „Immer mehr Papierfasern für den deutschen Hygienepapiermarkt stammen aus Brasilien – auch von ökologisch umstrittenen Plantagen“, denn „Viele bekannte Hygienepapier-Hersteller beziehen ihre Rohstoffe von dort“. Weshalb nicht nur Altpapier sondern auch Frischfaserpapier nach der Verwendung direkt im Restmüll enden.

Altpapier ist im Vergleich zu Holz ein umweltfreundlicherer Rohstoff zur Papierherstellung. Holz ist jedoch nicht unendlich verfügbar. Papierhandtücher werden oft nicht recycelt, sondern landen im Müll, dadurch gehen die Papierfasern dem Papierkreislauf verloren. „Die Papierfasern sind meist schon so kurz, dass das Recycling nicht mehr sinnvoll ist“, erklärt Sabine Thümler, Pressesprecherin der Berliner Stadtreinigungen. „Hinzu kommt, dass die Papiere verschmutzt sein können, etwa durch Seifenreste oder andere Abfälle in den Sammelbehältern“, so Thümler weiter. Auch in der CO2 -Bilanz schneiden Papierhandtücher laut einer vergleichenden Studie des Umweltbundesamts schlechter ab.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der allgemeine Papierverbrauch zu hoch ist. Außerdem erschwert der hohe Holzbedarf den nachhaltigen Holzanbau. Was zu einer umweltschädlichen Überproduktion führt. Der Zellstoff, aus dem Hygienepapiere in Deutschland hergestellt sind, stammt dabei zu großen Teilen aus problematischen Anbaugebieten. Obwohl das einschneidende Folgen für die Umwelt und die Menschen vor Ort hat. Die Herstellung von Papier aus Holz benötigt viel Energie und sollte deshalb reduziert werden. Das Umweltbundesamt fordert: „Nutzen Sie papierfreie Alternativen[…]”. Die Verwendung von nicht notwendigen Papieren, gilt als “Verschwendung”. Es ist zu beachten ist, dass es nicht nur für das Händewaschen umweltfreundliche und papierfreie Alternativen gibt.

QUELLE:

https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/papier
https://www.utopia.de/ratgeber/kuechenrolle-kuechenpapier/
https://www.papierwende.de/tipp-hygienepapiere/
https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/papier/regenwald-stirbt-fuer-klopapier