Bäume gibt es auf fast dem gesamten Planeten. Sie gehören zu den wichtigsten Lebewesen auf unserem Planeten und beeinflussen das Klima der Erde.  Nicht nur im Regenwald, auch im frostigen Norden. Doch wie viele Bäume gibt es insgesamt auf der Welt? Dieser Frage sind Forscher und Botaniker in einer „Baum-Volkszählung“ nachgegangen. 

In Satellitenbildern lässt sich zwar messen, wo überall Wälder existieren. Doch wie viele Bäume es sind, ließ sich bisher nicht einmal ansatzweise erahnen. „Wenn man Leute bittet, das zu schätzen, wissen sie nicht einmal, in welcher Größenordnung sie anfangen sollen“, erklärt Erstautor Thomas Crowther von der Yale University in New Haven.

Vor allem der Artenreichtum bei Bäumen ist riesig. Weshalb Bäume von Wissenschaftlern nach einem erkennbaren Verwandtschaftsgrad geordnet und die vielen verschiedenen Gehölze in Gruppen, Gattungen und Familien unterteilt wurden. 

Es gibt zwei Gruppen: die Nadel- und die Laubgehölze. Die Nadelgehölze sind vermutlich die ältesten Bäume der Welt. Erst Hundert Millionen Jahre nach ihnen entstanden Berechnungen zufolge die Laubbäume. Beide Gruppen unterscheiden sich durch die Blattform und durch ihre Samenanlagen.

Baumzählung

Thomas Crowther und sein Team haben eine weltweite „Baumzählung“ durchgeführt. Dafür nutzten sie Zählungen an 429.775 Messstellen aus 50 Ländern.

Als Baum zählte dabei jede Pflanze, deren verholzter Stamm mindestens zehn Zentimeter Durchmesser erreicht. Als Ergebnis erhielten sie eine Karte, auf der die weltweite Baumdichte angegeben ist. Aktuell liefert sie den genauesten Überblick über die Baumpopulationen der Erde.

Der Karte nach gibt es auf der Erde 3,04 Billionen Bäume. „Ich weiß nicht, was ich geraten hätte, aber ich war auf jeden Fall überrascht, dass wir hier über Billionen reden“, sagt Crowther. Die höchste Baumdichte erreicht dabei, der boreale Nadelwald in den subarktischen Gebieten Russlands, Skandinaviens und Nordamerikas.

Ihre Daten liefern zusätzliche Informationen darüber, wie der Mensch den Waldbestand des Planeten beeinflusst. Fazit: Die Baumdichte sinkt überall dort, wo die Bevölkerungsdichte steigt. Crowther berichtet:. „Wir schätzen, dass die Entwaldung, Landnutzungsveränderungen, Forstmanagement und andere Störungen für den Verlust von rund 15,3 Milliarden Bäumen jährlich verantwortlich sind.“

Baumarten

Wie viele Baumarten es jedoch genau sind, ist noch unbekannt. Es gibt bisher 60.065 bekannte Baumarten weltweit. Die Botaniker haben dazu Daten von 500 Mitgliedsorganisationen zusammengeführt und analysiert. 

In den Regenwäldern gibt es noch eine Menge neuer Arten zu entdecken. Denn tropische Länder mit großen Regenwaldgebieten weisen die meisten Arten auf. Die Liste wird von Brasilien angeführt. Allein in Brasilien finden sich mehr als 8.700 Baumarten. 

Jährlich werden rund 2.000 Pflanzen und Baumarten in den „GlobalTreeSearch“ eingetragen. Dort können Fachleute nach Arten und Verbreitungsgebieten recherchieren.

Den vorliegenden Daten zufolge gelten jedoch bereits 300 Baumarten als „stark vom Aussterben bedroht.“ Weshalb Bäume mittlerweile ebenso vom Aussterben bedroht sind wie Tiere. Wenn nicht sogar noch mehr. Denn weltweit gibt es mehr Baum- als Landwirbeltierarten wie der neue »State of the World’s Trees Report« der Vereinigung Botanic Gardens Conservation International zusammenfasst

Der höchste Anteil an gefährdeten Arten befindet sich mit 50 Prozent auf Inseln wie Madagaskar oder Mauritius. In Brasilien und China gelten ein Fünftel der Arten als bedroht, in Malaysia ein Viertel.

Zu den Hauptgründen, warum die Bäume schwinden, gehört die Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht). Andere Faktoren sind die Abholzung durch forstwirtschaftlichen Raubbau, Feuer und Klimawandel.  

Angesichts der weltweiten Zerstörung von Ökosystemen dürfte die Zahl der bedrohten Baumarten zukünftig rasch wachsen. Denn die dortigen Ökosysteme schrumpfen mit zunehmender Geschwindigkeit.

Auf der ganzen Erde gibt es rund drei Billionen Bäume. Doch der Gesamtbestand der Bäume auf der Erde ist nach Schätzungen der Forscher seit Beginn der menschlichen Zivilisation um rund 46 Prozent abgesunken. „Wir haben damit die Zahl der Bäume auf unserem Planeten um fast die Hälfte reduziert“. 

Bäume gehören zu den wichtigsten Organismen der Erde „[…] Sie speichern gewaltige Mengen Kohlenstoff, sind essentiell für das Recycling und erweisen uns Menschen unzählige Dienste.“ so Crowther. Weshalb es wichtig ist weltweit gesunde Wälder zu erhalten und Naturschutzgebieten auszuweiten.