Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa untersucht seit dem Jahr 2008 im Auftrag des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in regelmäßigen Abständen wie das Handwerk von der Bevölkerung wahrgenommen und bewertet wird. An der aktuellen Umfrage haben 1.506 Bürger:innen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren teilgenommen. Diese Studie bildet die Grundlage für die Ausrichtung der Image-Kampagne des Handwerks. Die Ergebnisse zeigen, dass die sich die Wahrnehmung des Handwerks in der Bevölkerung positiv verändert hat. Die Bürger erkennen zunehmend die gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks und welch wichtigen Beitrag die Handwerksbranche leistet. Nicht außer Acht zu lassen sind zudem die durchaus attraktiven beruflichen Perspektiven, die dieser Beruf eröffnet.
Ein neuer Höchstwert
Die wahrgenommene gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks erreichte im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert. Insgesamt 87 Prozent der befragten Personen ordneten dem Handwerk eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung zu. Für 93 Prozent der Befragten ist das Handwerk auch persönlich sehr wichtig.
Aus der Umfrage von Forsa ging auch hervor, inwiefern die Bevölkerung mit branchenübergreifenden Herausforderungen des Handwerks vertraut sind. Dabei ist das Problem des Fachkräftemangels mit 44 Prozent fast der Hälfte der Bevölkerung Deutschlands bekannt. Hingegen ist nur 29 Prozent der Bevölkerung klar, dass das Handwerk auch mit Nachwuchssorgen zu Kämpfen hat und über die Problematik hinsichtlich der Rohstoffknappheit sind weiter nur 20 Prozent der Bevölkerung informiert.
Diesen Forschungsergebnissen ist jedoch hinzuzufügen, dass die Kenntnis über die Problematiken in der Handwerksbranche tendenziell gestiegen sind. Zudem erkennen die Befragten auch, dass die Auftragslage der Handwerksbetriebe in der Regel ziemlich gut aussieht.
Mängel und Engpässe
Beinahe 30 Prozent der Teilnehmer:innen haben erkannt, dass die Nachwuchssorgen der Betriebe ebenfalls ein Problem für die Bürger:innen und deren Versorgung darstellen. Mit rund 82 Prozent bewertet die Bevölkerung die Zukunftsperspektiven im Handwerk als sehr positiv und auch die Verdienstmöglichkeiten in diesem Bereich werden von 41 Prozent der Teilnehmer:innen als positiv gesehen. Ganze 85 Prozent der befragten Personen sind der Meinung, dass Arbeitsplätze im Handwerk perspektivisch sicher sind.
Zufriedenheit im Handwerk
77 Prozent der Befragten gaben an, dass der Handwerksberuf ein Beruf sei an dem man am Ende des Tages das Ergebnis seiner Arbeit sieht. Dieses Ergebnis ist mit dem des Akademikers-Beruf in Relation zu setzen. Dort gaben nur zwei Prozent der befragten Personen an, dass Akademiker am Tagesabschluss ein Ergebnis ihrer Arbeit sehen können. Ausschließlich die Verdienstmöglichkeiten bei Akademiker-Berufen bewerten die Befragten besser. Gerade Mal neun Prozent sehen gute Verdienstmöglichkeiten im Handwerksberuf, 33 Prozent bewerten die Verdienstmöglichkeiten zwischen einem Handwerks- und eneme Akademikerberuf gleichauf und die Mehrheit mit 54 Prozent ist der Ansicht, dass ein abgeschlossenes Studium bessere Verdienstmöglichkeiten bietet.
Gibt es Voraussetzungen?
Weiter wollten die Meinungsforscher:innen in Erfahrung bringen, welche Voraussetzungen einer Person für den Handwerksberuf als notwendig angesehen werden. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen sind davon überzeugt, dass es zum Ausüben eines Handwerkberufs handwerkliches Geschicks und praktischer Veranlagung bedarf.
Ein Fünftel der Befragten glaubt, dass ein/e gute Handwerker:inn Freude an seiner/ihrer Arbeit haben muss. 16 Prozent hingegen sind der Ansicht, dass körperliche Fitness, Robustheit und Belastbarkeit ein unverzichtbare Voraussetzung für diesen Berufszweig darstellt