Was ist Urban Mining? 

Alles was wir zum täglichen Leben verwenden besteht aus Rohstoffen. Diese entnehmen wir der Natur, zum Beispiel Holz, Beton und Glas. Das alles sind verarbeitete Rohstoffe. Sind Gebrauchsgegenstände alt oder defekt werden diese entsorgt und landen auf dem Müll. Um sie ersetzen zu können werden immer weiter Rohstoffe aus der Natur entnommen, obwohl sie bereits in den Städten zu finden sind. Infolgedessen werden Städte zu Rohstoffminen. Rohstoffe sind Grundstoffe aus der Natur, die zur Herstellung von Konsumgütern verwendet werden. Es gibt erneuerbare bzw. nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel Holz und nicht erneuerbare Rohstoffe wie zum Beispiel Metalle oder Lehm. Nicht erneuerbare Rohstoffe werden irgendwann aufgebraucht sein und nicht mehr nachkommen. Deshalb ist es so wichtig so wenig wie möglich davon zu entsorgen.

Ein Lösungsansatz für diese Problematik besteht im „Urban Mining“. Der Begriff selbst kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Bergbau in der Stadt“. Damit wird impliziert, dass Rohstoffe gesichert und geborgen werden anstatt auf dem Müll zu landen. Der Begriff des Urban Minings bezeichnet somit allgemein die Rückgewinnung von Rohstoffen durch die Aufarbeitung bestehender, in der Umgebung vorhandener Güter. Unser Lebensraum wird dabei als reichhaltiges Rohstofflager betrachtet. Die sogenannten Sekundärrohstoffe existieren bereits und müssen im Gegensatz zu primären Rohstoffen nicht erst gewonnen und importiert werden. Beim Urban Mining geht es also in der erster Linie darum, Rohstoffe, die sich bereits in unserer Umwelt, in den Städten oder alltäglichen Produkten befinden, im Wertstoffkreislauf lebendig zu halten. 

Die Abfallwirtschaft

Urban Mining ergänzt den Ansatz der Abfallwirtschaft und verfügt darüber hinaus über Schnittmengen zum Produktions- und Konsumbereich. Da Rohstoffe wie Öl und Kohle bekanntlich immer knapper und deshalb vor allem teurer werden, sollten die bereits vorhandenen Ressourcen besser bzw. bewusster genutzt werden. Dies ist als eine logische Folge der ressourcenverschwendenden Lebensweise unserer Gesellschaft anzusehen. Urban Mining bezieht sich auf den Gesamtbestand aller existierenden, langlebigen Güter, um Rückschlüsse auf zukünftige sekundäre Materialströme schließen zu können. Das Urban Mining beinhaltet dabei auch die Entwicklung neuer Technologien, um Sekundärstoffe noch effizienter zurückgewinnen zu können.

Was gibt es für Vorteile?

Die Idee des Urban Minings bringt sowohl ökologische, wirtschaftliche, als auch soziale Vorteile mit sich. Der größte ökologische Vorteil besteht in der Ressourcenschonung. Das Urban Mining schont natürlich begrenzte Ressourcen, da das Hauptaugenmerk auf der Weiterverarbeitung von Sekundärrohstoffen liegt. Das wiederum fördert die Erholung der Natur und schafft bessere Lebensbedingungen für Tier und Mensch. Die gesellschaftlichen Vorteile von Urban Mining bestehen in einem wachsenden Arbeitsmarkt und einem noch größeren Lebensraum. Auch die wirtschaftlichen Vorteile sind nicht außer Acht zu lassen, denn durch den stetigen, technischen Fortschritt ist die Aufbereitung sekundärer Rohstoffe durch das Urban Mining eine kostengünstigere Ressourcengewinnung mit jeder Menge Zukunftspotential geworden.