Die Tradition

Das Osterfeuer gehört in vielen Regionen Deutschlands zum Osterfest dazu. Es ist im Laufe der Zeit zu einer Tradition geworden. Das Osterfeuer ist ein Symbol für Jesus als Licht der Welt. Im Jahr 751 soll das Osterfeuer erstmals in einem Briefwechsel zwischen Papst Zacharias und dem Missionar Bonifatius erwähnt worden sein.

Nach Corona-Zwangspause

In diesem Jahr gibt es nach zweijähriger Corona-Pause erstmals wieder ein Osterfeuer. Doch Naturschützer warnen davor, dass ein Osterfeuer der Umwelt schadet. Diese Gefahr gilt für Mensch und Tier. Beim Verbrennen von Holz entsteht Feinstaub. Zudem sterben laut Tierschutz viele Kleintiere.

Wie umweltschädlich ist es wirklich?

Osterfeuer belasten die Natur sichtbar. Laut Bundesamt für Umwelt und Naturschutz (BUND) entsteht bei einem Großbrand mit Gartenabfällen innerhalb von sechs Stunden etwa so viel Rauch und Feinstaub wie durch 250 älteren Bussen an einem Tag. Das kann Auswirkungen auf die Gesundheit haben, denn Feinstaub kann beispielsweise die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System schädigen.

Ute Dauert vom Umweltbundesamt (UBA) ist für die Bewertung der Luftqualität zuständig. Sie erklärte in einem Interview, dass die Feinstaubbelastung durch Osterfeuer von mehreren Faktoren beeinflusst wird. Ein besonders wichtiger Faktor ist das Wetter, denn starker Wind kann die Schadstoffe schnell verteilen. Bei wenig Wind können Schadstoffe jedoch stunden- oder sogar tagelang in der Luft bleiben und sich in der unteren Atmosphäre anreichern.

Osterfeuer oder Scheiterhaufen?

Naturschützer warnen davor, dass Osterfeuer eine große Bedrohung für Kleintiere darstellen und für sie zur Todesfalle werden können. Kleintiere wie Hasen, Igel oder Mäuse könnten sich in dem zuvor aufgetürmten Holzstapel einen Unterschlupf gebaut haben, wie Ursula Bauer vom Tierschutzverein erklärt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rät dazu, Schnittholz kurz vor dem Verbrennen zu stapeln oder umzuschichten. Dadurch haben die Tiere keine Chance, den Holzhaufen als Quartier zu nutzen. „Jedes Jahr werden die Osterfeuer zu einem Scheiterhaufen“, sagt Matthias Freter vom NABU

Warum ist das Osterfeuer nicht verboten?

Laut Bundesumweltministerium kann es aufgrund von Osterfeuern zeitweise zu Grenzwertüberschreitungen kommen. Doch beschränkt sich diese hohe Feinstaubbelastung auf wenige Tage im Jahr. Es gibt immer mehr Auflagen, die eingehalten werden sollten, damit das Osterfeuer auch in Zukunft stattfinden kann. Entscheidend ist, dass nur unbehandeltes Holz, Baum- und Strauchschnitt verbrannt werden darf. Das Holz sollte möglichst trocken sein, um die Rauchentwicklung und die entstehenden Verbrennungsprodukte wie Feinstaub und Kohlenmonoxid so gering wie möglich zu halten. Lackiertes und behandeltes Holz ist als Brennstoff ebenso verboten wie Sperrmüll, Altreifen oder Plastik.

Zukunftsprognose

Werden die Empfehlungen und Richtlinien befolgt, können Mensch, Tier und Umwelt auch in Zukunft die Osterfeiertage mit brennendem Holz genießen.