Wer draußen arbeitet, braucht viel Schutz vor Hautkrebs. Die Frage ist schützen sich Zimmerleute auf der Baustelle ausreichend? Weißer Hautkrebs ist eine häufige Berufskrankheit bei Zimmerleuten. Sie arbeiten auf dem Bau und sind im Sommer meist stundenlang der Sonne ausgesetzt. Der durch natürliche UV-Strahlung verursachte weiße Hautkrebs ist die am häufigsten gemeldete Berufskrankheit in der Baubranche.

Umfrage zum Thema Sonnenschutz

Die Berufsgenossenschaft des Baugewerbes (BG BAU) hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) eine Umfrage zum Thema Sonnenschutz durchgeführt. Von den fast 2.500 Befragten gaben 96 Prozent an, dass sie die gesundheitlichen Gefährdungen von UV-Strahlung kennen. 85 Prozent bestätigten, dass sie den Sonnenschutz bei Arbeiten unter freiem Himmel wichtig finden. Dennoch zeigt das häufige Auftreten der Krankheit, dass dem Sonnenschutz in Gebäuden zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aus diesem Grund gewährt die BG BAU Zuschüsse an Unternehmen, die in Sonnenschutz investieren.

Forderung der Deutschen Krebshilfe

Die Deutsche Krebshilfe fordert einen besseren Schutz vor Hautkrebs für Arbeitnehmer:innen, die regelmäßig im Freien arbeiten. Unternehmen, aber auch Selbstständige, sollten Sonnenschutzmaßnahmen konsequent umsetzen. Bundesweit sind den Angaben zufolge rund 5,9 Millionen Menschen beruflich oft der Sonne ausgesetzt. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Dachdecker- und Zimmererhandwerk sowie im Hoch-, Tief- und Straßenbau. Als technische Schutzmaßnahmen empfiehlt die Krebshilfe zum Beispiel Sonnensegel auf Baustellen oder die Bereitstellung von schattigen Pausenplätzen sowie die Bereitstellung von geeigneter Arbeitskleidung, Schutzbrillen und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Die Umfrage der BG BAU bestätigt, dass Sonnensegel oder Sonnenschirme auf Baustellen nicht regelmäßig zum Einsatz kommen. Demnach würden nur 21 Prozent der Unternehmen Überdachungen im Sommer befürworten. 

Sorgt der Klimawandel für Hautkrebs?

Aufgrund des Klimawandels wird es in Mitteleuropa immer wärmer und trockener, was die Dringlichkeit erhöht, in Sonnenschutz zu investieren. Anette Wahl-Wachendorf, Ärztliche Leiterin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der BG BAU sagt: „Ein wirksamer UV-Schutz ist wichtig, weil es bei hoher und vor allem langandauernder Belastung zu folgenschweren Hautschädigungen kommen kann. […] Nicht selten tritt eine Hautkrebserkrankung erst nach 20 bis 30 Jahren auf. Hier gilt: Je früher präventiv gehandelt wird, desto weniger kommt es zum Hautkrebs.“