Aufgrund der hohen Öl- und Gaspreise weichen Verbraucher:innen zunehmend auf Brennholz aus. Aufgrund steigender Energiekosten werden Kaminöfen immer beliebter. Laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz haben die Energiekosten einen regelrechten Kamin-Hype ausgelöst. Der Energiespezialist Hans Weinreuter ist jedoch der Meinung, dass nur Pelletöfen einen signifikanten Fortschritt darstellen. Insgesamt ist das Potenzial von Holz zum Heizen begrenzt. Für eine nachhaltige Holzwirtschaft ist es daher wichtig, dem Wald nicht mehr Holz zu entnehmen, als nachwachsen kann.
Warum lieber mit Pellets heizen?
Pellets sind gepresste Holzreste aus Sägewerken. Pellets haben daher das Potenzial, die Energiewende zu unterstützen. Verbraucherschützer Hans Weinreuter bezeichnet Pellets als hochwertiges Produkt. Wichtig ist, dass die Pellets aus der Region kommen. Dadurch kann verhindert werden, dass sie Schadstoffe enthalten oder Bäume dafür gefällt werden. Nach Branchenangaben gibt es in Deutschland rund 600.000 Pelletheizungen und -öfen. Anna Katharina Sievers, Sprecherin des Deutschen Pelletinstituts, betont, dass Pelletöfen für Wohnräume seit dem Krieg in der Ukraine stark zugenommen haben. Rund 32.000 Pelletheizungen wurden 2022 bisher verkauft. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch der Preis für die Pellets steigt rasant und liegt im August aktuell 194 Prozent höher als im Vorjahr.
Welches Holz eignet sich zum Verbrennen?
Nicht jedes Holz kann einfach so verbrannt werden. Der notwendige Trocknungsprozess an der Luft dauert in der Regel zwei Jahre, denn laut gesetzlicher Vorschrift darf Holz nur verbrannt werden, wenn der Feuchtigkeitsgehalt unter 20 Prozent liegt. Das Verbrennen von zu feuchtem Holz würde zu unerwünschten Folgen bis hin zu Schornsteinbränden führen. Während der Energiekrise will die Bevölkerung unabhängiger von der Gasenergieversorgung werden und zusätzliche Kosten einsparen. Heizen mit Holz ist eine günstigere Alternative, aber die Frage ist, wie lange? Auch die Preise für gebrauchsfertiges Buchenbrennholz sind seit Januar bundesweit um rund 32 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage des Technologie- und Förderzentrums (kurz TFZ) in Bayern. Die Preissteigerungen für Brennholz liegen noch deutlich unter den Preissteigerungen bei anderen Energieträgern wie Heizöl, das gegenüber Januar um 60 Prozent teurer geworden ist.
Alternativen Energiequellen
Auf der Suche nach alternativen Energiequellen scheint die Verbrennung von Holz eine vielversprechende Lösung zu sein. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass auch für Holz eine erneute Rohstoffkrise droht. Holz als Baumaterial fehlt im Handwerk und die steigenden Preise sind nicht für jeden erschwinglich. Die Entwicklung im Bereich der Wärmeerzeugung schreitet derzeit sehr schnell voran, sodass neue Systeme und Möglichkeiten, kostengünstig und nachhaltig zu heizen, immer wahrscheinlicher werden. Beim Thema Energieeinsparung in Gebäuden empfiehlt der NABU, vor allem auf Sanierung und Dämmung zu setzen.
Wir müssen Wälder schützen
Im Kampf gegen die Energiekrise und die Klimakrise müssen wir auch an unsere Wälder denken. Angetrieben von der Energiekrise gewinnt Europa immer mehr Energie aus der Verbrennung von Holz. Unsere Wälder als wichtige CO2-Senke und Lebensraum können diesem Druck auf Dauer nicht standhalten. Grundsätzlich ist Holz als Alternative zu Öl, Gas und Kohle keine Lösung, sondern gefährdet das Klima und die Biodiversität.