Ein klimafreundliches Holz-Hybrid-Gebäude auf dem Siemens-Gelände in Wien-Floridsdorf beherbergt künftig 130.000 laufende Meter Bücher. Das Holz-Hybrid-Gebäude wird als neuer Bücherspeicher für mehrere Hochschulen fungieren.

Mehr Platz für Wissen

Bis Ende 2024 soll ein neuer Buchspeicher mit einer Fläche von 12.000 m² entstehen, die mehrere Wiener Universitäten entlasten wird. Das Holz-Hybrid-Gebäude wird mehr als 2 Millionen Bände der Universität Wien lagern. Durch den Bau des Bücherdepots sind mehr als 5.000 m² Fläche Gebäude der Universität Wien für die universitäre Nutzung frei. „Durch den neuen Standort der Bücher schaffen wir im Hauptgebäude Freiräume für Studierende und Bibliotheksnutzer“, so Regina Wärmenberger, Vizekanzlerin für Infrastruktur der Universität Wien in einer Pressemitteilung.

Architekturwettbewerb der Extraklasse

Das Holz-Hybrid-Gebäude ist das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs und konnte sich gegen alle Mitbewerber:innen durchsetzen. Insgesamt 60 Einreichungen wurden zu dem EU-weiten Architekturwettbewerb eingereicht, aus dem das Büro Pittino & Ortner mit dem Holz-Hybrid-Gebäudeentwurf, auch „Wissensspeicher“ genannt, als Sieger hervorging.

Warum Holz?

Bei dem Projekt stehen Funktion und Energieeffizienz im Vordergrund. Aufgrund der hohen Belastungen, des aufwendigen Brandschutzes und zur Gewährleistung konstanter klimatischer Bedingungen verfügt das Holz-Hybrid-Gebäude über ein Stahlbetonskelett. Wo immer es möglich ist, wird jedoch Holz beziehungsweise Holz aus der Region verwendet. So sind unter anderem alle nicht tragenden Wände aus Holz. Holz hat beim Bauen einen weiteren großen Vorteil, denn die meisten Bauteile können vorgefertigt werden, was für eine kürzere Bauzeit sorgt.

Es wird Grün

Nach Angaben der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) werden zur Energiegewinnung lokal verfügbare, erneuerbare Ressourcen wie Geothermie und Bauteilaktivierung genutzt. Fossilen Brennstoff wird es bei dem Bau nicht geben. Die Fassade des Gebäudes wird begrünt und das Dach flächendeckend mit PV-Paneelen bestückt. Die kompakte Bauweise des fünfstöckigen Gebäudes reduziert zudem den Primärenergiebedarf und senkt den CO2-Ausstoß.

Zudem kann das Holz-Hybrid-Gebäude bei Bedarf jederzeit im laufenden Betrieb erweitert werden. Die Investitionskosten inklusive Installation und Umzug belaufen sich derzeit auf ca. 38 Millionen Euro.