Die Bundestagswahl im Februar 2025 führte zu einer neuen politischen Konstellation: Die CDU/CSU unter Führung von Friedrich Merz bildet eine Koalition mit der SPD. Dieses Ergebnis hat weitreichende Auswirkungen auf das deutsche Handwerk, insbesondere in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht.

Wirtschaftliche Perspektiven für das Handwerk

Die neue Regierung plant, die Wirtschaft durch unternehmensfreundliche Steuer- und Regulierungspolitik zu stimulieren. Investoren zeigen sich optimistisch, was sich in steigenden Aktienmärkten widerspiegelt. Der DAX-Index erreichte neue Höchststände, und der Euro legte gegenüber dem US-Dollar zu. Diese Entwicklungen könnten für Handwerksbetriebe positive Rahmenbedingungen schaffen, indem sie den Zugang zu Kapital erleichtern und das Geschäftsklima verbessern.

Allerdings stehen diesen Chancen auch Herausforderungen gegenüber. Die CDU/CSU hat in ihrem Wahlprogramm eine restriktive Fiskalpolitik betont, was auf eine Begrenzung der öffentlichen Ausgaben hindeutet. Dies könnte die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und Förderprogrammen beeinflussen, die für viele Handwerksbetriebe essenziell sind. Daher bleibt abzuwarten, wie die Regierung den Spagat zwischen fiskalischer Disziplin und notwendigen Investitionen meistern wird.

Ökologische Auswirkungen und Nachhaltigkeit – Bundestagswahlergebnis

Trotz der konservativen Führung wird Deutschland voraussichtlich seine Vorreiterrolle im Klimaschutz beibehalten. Die ambitionierten Ziele, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 % zu reduzieren und bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, bleiben bestehen. Für das Handwerk bedeutet dies eine kontinuierliche Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich der erneuerbaren Energien, energetischen Sanierungen und nachhaltigen Bauweisen. Handwerksbetriebe, die sich auf diese Bereiche spezialisiert haben, könnten von staatlichen Förderungen und einer steigenden Nachfrage profitieren.

Allerdings hat die Bundestagswahl auch gezeigt, dass ökologische Themen nicht mehr die gleiche Priorität wie in früheren Jahren genießen. Die Grünen verzeichneten einen leichten Rückgang in ihrem Stimmenanteil, während Parteien mit weniger Fokus auf Klimapolitik Zugewinne erzielten. Dies könnte zu einer veränderten öffentlichen Wahrnehmung und möglicherweise zu Anpassungen in der Umweltpolitik führen, was wiederum Auswirkungen auf handwerkliche Betriebe im Umweltsektor haben könnte.

Fachkräftemangel und die Rolle ausländischer Zimmerer

Ein zentrales Thema für das Handwerk bleibt der Fachkräftemangel, insbesondere im Bau- und Holzgewerbe. Die neue Regierung plant Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung, darunter die Vereinfachung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und beschleunigte Visaverfahren für qualifizierte Arbeitskräfte. Diese Änderungen könnten es ausländischen Zimmerern erleichtern, in Deutschland Fuß zu fassen und zum Arbeitsmarkt beizutragen. Gleichzeitig könnte eine mögliche Verschärfung der Migrationspolitik unter der CDU/CSU dazu führen, dass die Zuwanderung stärker reguliert wird, was sich auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte.

Für Betriebe bedeutet dies, dass sie sich aktiv um ausländische Fachkräfte bemühen müssen, um offene Stellen zu besetzen. Zudem könnte die Regierung finanzielle Anreize oder Förderprogramme schaffen, um die Ausbildung und Integration von ausländischen Fachkräften im Handwerk zu erleichtern. Wie diese Maßnahmen konkret ausgestaltet werden, bleibt jedoch abzuwarten.

Bundestagswahlergebnis Fazit

Die neue Regierungskoalition bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen für das deutsche Handwerk mit sich. Wirtschaftliche Impulse durch unternehmensfreundliche Maßnahmen könnten das Geschäftsklima verbessern, während die Fortführung ambitionierter Klimaziele neue Geschäftsfelder im Bereich der Nachhaltigkeit eröffnet. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung, die durch gezielte Migrations- und Ausbildungsprogramme entschärft werden könnte. Handwerksbetriebe sollten die politischen Entwicklungen aufmerksam verfolgen und flexibel auf Veränderungen reagieren, um die sich bietenden Möglichkeiten optimal zu nutzen.