Pleitenwelle in der Immobilienbranche
Auch im Jahr 2025 bleibt der deutsche Immobilienmarkt schwer angeschlagen. Die Nachfrage nach Wohnraum ist zwar hoch, die hohen Zinsen der letzten Jahre, explodierende Baukosten und fehlende Materialien und Investitionen haben jedoch viele Projektentwickler in die Insolvenz getrieben. Laut Vonovia-Chef Rolf Buch wird die Pleitewelle noch lange andauern. Namhafte Unternehmen wie Gerch, Interboden und Euroboden mussten bereits aufgeben. Diese Entwicklung hat massive Auswirkungen: Der Neubau stagniert, das Wohnungsangebot schrumpft weiter, und die Mieten steigen unaufhaltsam.
Vonovia bleibt stabil trotz Milliardenverlusten
Vonovia selbst hatte in den letzten Jahren hohe Verluste zu verkraften. 2023 musste das Unternehmen seinen Wohnungsbestand um elf Milliarden Euro abwerten, während es mit Immobilienverkäufen gegensteuerte. 2024 wurden weitere drei Milliarden Euro durch Verkäufe erwirtschaftet, um Schulden abzubauen. Nun, in 2025, scheint der Konzern einigermaßen stabilisiert, doch der Immobilienmarkt insgesamt bleibt in einer tiefen Krise.
Trotz aller Anpassungen bleibt die Lage angespannt. Während große börsennotierte Unternehmen wie Vonovia frühzeitig auf die Krise reagierten, stehen viele kleinere Entwickler jetzt erst vor der bitteren Realität. Analysten hatten bereits Ende 2024 prognostiziert, dass sich die Preise im gewerblichen Wohnimmobilienmarkt frühestens gegen Ende 2025 stabilisieren könnten – doch bislang ist davon wenig zu sehen.
Auswirkungen auf den Holzbau
Auch die Bauwirtschaft spürt die Krise massiv – und das trifft den Holzbau direkt. Einerseits gibt es weniger Neubauprojekte, was Aufträge ausbremst. Andererseits steigt die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum weiter, was kosteneffiziente und nachhaltige Bauweisen wie den Holzbau in den Fokus rückt. Besonders gefragt sind Bauweisen mit kurzen Bauzeiten, niedrigen CO₂-Emissionen und hoher Energieeffizienz. Holzbau bietet genau diese Vorteile. Unternehmen, die sich jetzt mit innovativen Konzepten positionieren, könnten sogar von der Krise profitieren. Modulare Holzbausysteme oder serielles Bauen spielen dabei eine immer größere Rolle.
Immobilienkrise oder Chancen für Zimmerer
Trotz steigender Materialkosten und Fachkräftemangel gibt es auch in 2025 Chancen. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen, haben klare Vorteile. Wichtige Strategien sind:
- Effiziente Vorfertigung zur Senkung der Baukosten
- Energieeffiziente Bauweisen für staatliche Förderprogramme
- Flexible Konzepte für Nachverdichtung in Städten
Die Immobilienkrise bleibt zwar eine Herausforderung, aber wer den Markt jedoch genau beobachtet und sich strategisch klug aufstellt, kann gestärkt aus dieser Phase hervorgehen.