Die Energiekrise hat im vergangenen Jahr zu extremen Schwankungen in der Holzwirtschaft geführt. Allein der Holzpreis hat sich mancherorts innerhalb weniger Monate verdreifacht. Wer Holz kaufen wollte, musste tief in die Tasche greifen. Wenn er das Glück hatte, überhaupt das Holz zu bekommen, das er wollte.

Die extreme Holznachfrage beruhigt sich langsam. Obwohl die Preise derzeit noch hoch sind, zeigen die Jahresinventuren der Holzhändler, dass die zu verkaufenden Holzberge beträchtlich sind, sodass wieder genügend Holz vorhanden ist. Im vergangenen Sommer gab es viele Turbulenzen auf dem Markt, die die Preise durch die Decke schießen ließen. Den Verkaufszahlen nach zu urteilen, ließ die extreme Nachfrage im November jedoch nach. Die Preise sind immer noch hoch, aber deutlich gesunken und jetzt kann zumindest jeder das Holz bekommen, das er braucht.

Die Preise liegen immer noch rund 50 Prozent über dem Vorkriegsniveau vor einem Jahr. Den Holzhändlern bleibt nichts anderes übrig, als die höheren Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Innerhalb eines Jahres müssten auch sie eine Erhöhung um 20 Euro pro Kubikmeter hinnehmen. Hinzu kommen höhere Transport- und Bearbeitungskosten. Vor der Energiekrise kostete ein Kubikmeter rund 110 Euro. Aktuell werden für das ofenfertige Holz etwa 150 Euro berechnet. 95 Euro kostete ein Kubikmeter vor acht Jahren, seitdem sind die Preise moderat gestiegen.

Nach dem Preisrekord Anfang 2022 war der Holzpreis bereits im Juni um rund 40 Prozent eingebrochen, der stärkste Preisverfall seit 43 Jahren. Berechnungen zufolge sind die derzeit niedrigeren Schnittholzpreise kein Dauerzustand. Der Kurs dürfte wieder steigen, aber nicht auf das Rekordniveau zurückkehren. Für viele Schnittholzproduzenten und Sägewerke, die gerade ihre Kapazitäten und Schnittholzlieferungen deutlich erhöht haben, kommt der Preisverfall sehr früh.

Der Eckpfeiler der deutschen Forstwirtschaft lautet: „Es soll nur so viel Wald gefällt werden, wie nachwächst“. Laut Bundesforstamt wachsen in Deutschland rund 90 Milliarden Bäume. Mehr als genug Holz für alle, wenn wir gewissenhaft damit umgehen.