Holzheizungen erleben derzeit einen Boom, auch wegen der staatlichen Förderprogramme, die es durch das Heizen mit Holz gibt. Doch das Umweltbundesamt rät vom Heizen mit Holz und Pellets ab. Bedeutet dies das Heizen mit Holz klimaschädlich ist? Ist das das Ende der Holzöfen? Und was ist die vielversprechendste Alternative?

Staatliche Förderung 

Im Gegensatz zum einfachen Kaminofen werden Pelletöfen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter bestimmten Voraussetzungen bezuschusst. Bis zu 40 Prozent der Kosten werden übernommen, weil der Brennstoff Holz als ökologisch gilt. Dass der Staat Heizungen wie Pelletskessel fördert, hält das Umweltbundesamt für nicht vereinbar mit Klimaschutz und Luftreinheit. Als smarte Alternativen sieht der UBA-Chef Wärmepumpen oder Solarthermie. Details zu einer möglichen Überarbeitung der Förderrichtlinien werden derzeit ausgearbeitet. Welche das sein werden, ist allerdings noch nicht bekannt.

Tote durch Feinstaub

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, hat Mitte Februar empfohlen, auf Holz zum Heizen zu verzichten. Anlass ist die Veröffentlichung der aktuellen Daten zur Luftqualität in Deutschland durch das UBA. Statt es zu verbrennen, soll das Holz in Gebrauchsgütern verwendet werden oder als Totholz den Waldboden nähren „Aus Luftqualitätsperspektive richten wir hier viel Schaden an“, sagte Messner. Das bedeutet, dass das Heizen mit Holz und insbesondere ohne Filter nach Ermessen des Umweltbundesamtes nicht mehr zulässig sein sollte. Die Reduzierung der Feinstaubbelastung könnte damit in eine neue Phase eintreten. Doch was bedeutet das für die vielen Kaminofenbesitzer:innen?

Fakt ist: Trotz besserer Luft in Deutschland sterben nach Angaben des Umweltbundesamtes immer noch Zehntausende Menschen an den Folgen von Feinstaub. „Laut Europäischer Umweltagentur gilt die Luftverschmutzung in den 27 EU-Mitgliedstaaten weiterhin als erhebliche gesundheitliche Belastung, die zu zahlreichen vorzeitigen Todesfällen und Krankheiten führt. Feinstaub stellt dabei die größte Bedrohung dar„, so Messner. 

Die „zweite Phase“

Nach enormen Fortschritten in der Luftreinhaltung in den vergangenen zehn Jahren sollen in einer sogenannten „zweiten Phase“ die Gesundheitsrisiken weiter reduziert werden, sagte der Präsident des Bundesamtes. Um die Luftqualität zu verbessern, regte Messner unter anderem an, Haushalte nicht mehr mit Holz zu heizen. Denn die Feinstaubbelastung wird durch Holz noch eher als durch Autos in die Höhe getrieben. Als Zwischenschritt bis zur Abschaffung von Holzöfen setzt die Deutsche Umwelthilfe auf Filtersysteme. Patrick Huth von der Deutschen Umwelthilfe bezeichnet Holzöfen als „Dreckschleudern““ und fordert, dass es keine Öfen ohne Filter mehr geben dürfe. Aus diesem Grund hat die Deutsche Umwelthilfe einen Blauen Engel für Öfen mit Filter mitinitiiert.

Laut Huth gibt es für alle, die bereits einen Holzofen besitzen, ein Umweltzeichen für nachrüstbare Staubabscheider. Jeder mit einem zertifizierten Kaminofen muss sich demnach vorübergehend keine Sorgen machen. Wer einen alten Kachelofen besitzt, muss diesen nicht umrüsten. Denn diese Öfen fallen unter den Bestandsschutz.