Die Planung eines Hauses ist umfangreich und zeitintensiv. Es gibt viele Punkte zu beachten. Einer dieser Punkte ist das Thema Schallschutz. Dies spielt für Bauherr:innen eine große Rolle und sollte bereits in der Bauplanung berücksichtigt werden. Damit wird sichergestellt, dass die Schallschutzmaßnahmen den geltenden Gesetzen und Verordnungen entsprechen und die Bewohner des Hauses zuverlässig vor Lärm von innen und außen geschützt sind. Die Hausplanung muss an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. Das Wohlbefinden des Menschen kann durch unerwünschten Lärm stark beeinträchtigt werden. Alle Bauweisen, ganz egal ob Steinmassivbau oder Holzrahmenbau unterliegen der gleichen Anforderungen an den Schallschutz, welche in der DIN 4109 geregelt sind. 

Was bedeutet Schallschutz?

Unter Lärmschutz werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die die Ausbreitung von Lärm und Schall hemmen können. Schall ist jedoch nicht gleich Lärm. Während Schall objektiv messbar ist, wird Lärm subjektiv als solcher wahrgenommen. Mithilfe eines umfangreichen Lärmschutzes verhindern Bauherr:innen, dass Anwohner:innen störenden Lärm wahrnehmen. Das gilt nicht nur für Luftschall, der unter anderem durch Gespräche oder Musik entsteht, sondern auch für Trittschall, der sich über Böden und Treppen ausbreitet. Die Wohn- und Lebensqualität in einem Gebäude wird durch Schallschutz deutlich verbessert.

Das Schallschutzgesetz

Zu diesem Thema gibt es viele gesetzliche Vorgaben. Die wichtigsten Vorgaben sind in der DIN-Norm 4109 definiert. Demnach müssen Bauherren einen Schallschutznachweis erbringen, der sicherstellt, dass Anwohner:innen keine Lärmbelästigung von außen oder innen in Kauf nehmen müssen. Laut DIN-Norm 4109 müssen Wohnungstrennwände einen Schallschutz von mindestens 53 Dezibel, bei Reihenhäusern sogar 59 Dezibel, gewährleisten. Grundsätzlich gelten jedoch nur die zum Zeitpunkt der Errichtung aktuellen Normen.

Wände, Fenster, Türen und Dächer?

Wände, Fenster, Türen und Dächer spielen beim Schallschutz eine wichtige Rolle. Massive Wände und Dächer haben die höchsten Dämmwerte. Aber gerade durch die Fenster dringt viel Lärm in den Wohnraum. Fenster mit der niedrigsten Schutzklasse 1 dämmen nur bis 29 Dezibel. Fenster mit der höchsten Schutzklasse 6 haben einen Dämmwert von mehr als 50 Dezibel. Für zusätzlichen Schallschutz sollten die Türen so dicht wie nur möglich mit dem Boden abschließen.

Holzrahmenbau und Schallschutz

Auch im Holzbau ist es wichtig, die Vorschriften zum Schallschutz zu beachten. Der mehrschichtige Aufbau der Holzrahmenbauwände erfüllt nicht nur die gesetzlichen Anforderungen an den Schallschutz, sondern auch erhöhte Schallschutzanforderungen. Gerade im mehrgeschossigen Holzbau gilt die Decke als wesentliches trennendes Bauteil, das den Anforderungen an Luft- und Trittschalldämmung unterliegt. Diese Anforderungen lassen sich mit üblichen Trenndeckenkonstruktionen bei einwandfreier Ausführung sowohl im Holzbau als auch im Massivbau problemlos erfüllen. Dies belegen sogar Güteprüfungen der Luft- und Trittschalldämmung von Trenndecken auf der Baustelle. Bewiesen ist somit, dass der Holzbau dem Massivbau in Sachen Schallschutz in nichts nachsteht.

Der gute Schallschutz im Holzrahmenbau wird durch zwei- und mehrlagige Wand- und Deckenkonstruktionen erreicht. Neben einer guten Planung sind der Einsatz der richtigen Produkte und eine fehlerfreie Durchführung entscheidend. Für eine gute Schalldämmung benötigen Holzdecken in der Regel einen Aufbau mit Trittschalldämmung, Nass- oder Trockenestrich sowie meist eine zusätzliche Schüttung zur Erhöhung der Masse.

Fazit zum Schallschutz

Grundsätzlich geht es darum, einen guten Schallschutz sowohl gegen den Außenlärm als auch im Inneren des Gebäudes zu schaffen. Dabei kommt es auf die richtige Konstruktion an. Lärmschutz ist ein Thema, das ganz oben auf der Prioritätenliste stehen sollte, denn Lärmschutz fördert die Lebensqualität. Ausreichender Schallschutz unterliegt gesetzlichen Vorschriften, die in der DIN 4109 geregelt sind. In puncto Schallschutz muss sich der Holzrahmenbau vor keiner anderen Bauweise verstecken. Vielleicht ist Holz deshalb der älteste, beliebteste und natürlichste Baustoff der Welt.