Um die Geschichte des Weihnachtsbaumes ranken sich viele Mythen. Der Weihnachtsbaum ist ursprünglich ein heidnischer Brauch, denn immergrüne Pflanzen galten in vorchristlichen Religionen als Fruchtbarkeitssymbol. Die älteste Tradition eines geschmückten Weihnachtsbaumes geht auf das Jahr 1419 zurück. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich der Brauch, einen Tannenbaum als Weihnachtsbaum zu schmücken, fast weltweit etabliert.
Fast 30 Millionen Weihnachtsbäume
Laut Statista schmückten 2019 rund 29,8 Millionen Weihnachtsbäume deutsche Wohnzimmer. Um den hohen Bedarf an Weihnachtsbäumen decken zu können, werden jährlich mehr als zwei Millionen Bäume importiert. Natürlich werden Weihnachtsbäume heute nicht mehr im Wald gefällt, sondern eigens auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut. Je nach Baumart kann es bis zu zwölf Jahre dauern, bis aus einem Samenkorn ein ausgewachsener Weihnachtsbaum heranwächst. Der Trend geht laut Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger in Deutschland zu kleineren Bäumen zwischen 1,50 und 1,75 Meter. Schaut man sich die Verkaufsstatistik an, dann verwenden die Deutschen am häufigsten Tannen als Weihnachtsbäume, gefolgt von Fichte und Kiefer.
Jedes Jahr zu Weihnachten werden in Deutschland durchschnittlich um die 20 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. 90 Prozent davon kommen direkt aus Deutschland. Die anderen 10 Prozent werden vorzugsweise aus dem Ausland importiert, erklärt der Arbeitskreis der rheinland-pfälzischen Weihnachtsbaumproduzenten, der dem Waldbesitzerverband des Landes angehört.
Inflation und Öko-Siegel
Die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen ist derzeit groß. Trotz Inflation bleiben die Preise für Weihnachtsbäume bezahlbar und selbst wenn sie ein paar Euro mehr kosten, sind nach Herstellerangaben bereits 15 Prozent von 27 Millionen Weihnachtsbäumen aus Deutschland verkauft. Aus ökologischer Sicht empfehlen die Verbraucherzentralen den Kauf von Weihnachtsbäumen aus der Region. Wer einen Bio-Baum haben möchte, kann sich nur auf wenige Öko-Siegel verlassen. Die Verbraucherzentralen weisen auf das Siegel von Bioland, Naturland, Demeter, das EU-Bio-Siegel und das FSC-Zertifikat hin.
Die beste Alternative?
Ein künstlicher Weihnachtsbaum gilt als besonders nachhaltige Alternative. Es gibt nicht mehr nur Modelle mit viel Plastik. Auch aus Holz lassen sich dekorative Alternativen finden. Wer Weihnachten mit ökologisch gutem Gewissen feiern möchte, kann als Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum zwar einen Kunstbaum kaufen, aber echte Weihnachtsbäume schlagen Plastiktannen in Sachen Ökobilanz. Studien zeigen, dass künstliche Tannen bis zu 20 Jahre stehen müssen, bevor sie sich ökologisch lohnen. Ein natürlicher Baum produziert rund 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während ein Plastikbaum 48,3 Kilogramm CO2 produziert. Ein echter Weihnachtsbaum hat zudem den Vorteil, dass er in den Jahren seines Wachstums CO2 speichern kann. Die beste Alternative bleibt demnach nach wie vor ein Weihnachtsbaum aus der Region, der aufgrund der kurzen Transportwege wenig CO2-Belastung verursacht.