Eine unsichtbare Barriere

Das Handwerk, eine Säule der handwerklichen Fertigkeiten und Tradition, birgt leider auch Schattenseiten. Abseits der stolzen Handwerkskunst besteht daher eine unsichtbare Barriere, die den Fortschritt und die Chancengleichheit behindert: Rassismus und Diskriminierung.

Hürden für Menschen mit Migrationshintergrund

In vielen Teilen der Welt ist das Handwerk immer noch von Vorurteilen und rassistischen Denkmustern geprägt. Insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund ist der Zugang zu Ausbildungsplätzen oder Arbeitsstellen im Handwerk stark eingeschränkt. Trotz vorhandener Fähigkeiten und Qualifikationen stoßen sie oft auf Ablehnung aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit.

Die Herausforderung der Lehrstellensuche

Die Suche nach Lehrstellen gestaltet sich für junge Menschen mit Migrationshintergrund oft schwierig. Vorurteile, die besagen, dass sie die erforderlichen Fertigkeiten nicht erlernen können oder nicht ins Team passen, erschweren ihre Chancen auf eine Ausbildung. Viele talentierte Jugendliche können daher ihr Potenzial im Handwerk nicht entfalten.

Rassismus im Arbeitsumfeld

Etablierte Handwerkerinnen und Handwerker könnten bei der Auftragssuche oder Beförderungen benachteiligt werden, da potenzielle Arbeitgeber Vorurteile gegenüber Menschen mit bestimmten ethnischen Hintergründen haben. Die Arbeitsumgebung im Handwerk ist oft feindlich oder unwelcoming für Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, was sich negativ auf ihre Leistung und ihr Wohlbefinden auswirkt.

Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung

Die Handwerksbranche muss deshalb aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorgehen. Durch Implementierung von Schulungsprogrammen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann die Branche für Vielfalt und Inklusion sensibilisiert werden. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass ihre Einstellungs- und Beförderungspraktiken frei von Vorurteilen sind und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit fair behandeln. Zusätzlich sollten Handwerksverbände und Organisationen Maßnahmen ergreifen, um die Vielfalt in der Branche zu fördern und den Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen für alle zu erleichtern.

Resolution des Handwerks gegen Rassismus und für Weltoffenheit

Das Handwerk ist sich seiner Verantwortung bewusst und setzt  daher ein starkes Signal gegen Rassismus und Diskriminierung. Die Vollversammlung der Handwerkskammer Freiburg verabschiedete einstimmig eine Resolution des Zentralverbands des deutschen Handwerks für ein weltoffenes Handwerk. Kammerpräsident Johannes Ullrich betonte die Bedeutung von Weltoffenheit und Integration im Handwerk und verurteilte jegliche Form von Diskriminierung. Die Resolution unterstreicht die Werte des Handwerks und bekräftigt das Bekenntnis zu einem respektvollen Miteinander, unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung.