Eine Viertelmillion Fachkräfte fehlen im deutschen Handwerk. Zuwanderung kann dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Aus Sicht von Bundesarbeitsminister Heil geht es bei den geplanten Neuregelungen zur Fachkräftezuwanderung darum, den Wohlstand des Landes zu sichern. Ohne Fachkräfte kommt Deutschlands Wirtschaft nicht voran. Deshalb muss die Zuwanderungsschwelle gesenkt und die Integration verbessert werden.

Fachkräfte aus dem Ausland sollen laut Bundesregierung künftig leichter nach Deutschland kommen können. Wer bereits Deutsch spricht oder in vermeintlichen Mangelberufen arbeitet, soll künftig ohne Arbeitsnachweis wie Arbeitsvertrag oder Ausbildungsbescheinigung einreisen dürfen, heißt es im Eckpunktepapier für das neue Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz, auf das sich das Kabinett im November geeinigt hat. Auch wenn der Schwerpunkt der Fachkräftesicherung im Handwerk auch in Zukunft auf der Ausbildung liegen wird, können so Handwerksbetriebe bei Bedarf auch ausländische Fachkräfte beschäftigen. 

Berufsqualifikation – Keine langen Wartezeiten mehr?

Ziel ist es, Zuwanderungshürden abzubauen und Deutschland attraktiver für Fachkräfte aus dem Ausland zu machen. Menschen mit einer beruflichen Qualifikation können künftig flexibler in verschiedenen Berufen arbeiten. In manchen Branchen wird zukünftig bei ausreichender Erfahrung auf die bisher notwendige und meist langwierige Anerkennung von Abschlüssen ganz verzichtet. Wer noch keine Berufsqualifikation erworben hat, soll dies künftig auch in Deutschland tun können. 

Bei der Umsetzung der Eckpunkte muss alles getan werden, um die Bürokratie des gesamten Einwanderungsverfahrens und die Verwaltungsverfahren deutlich zu beschleunigen bzw. zu vereinfachen. Um ausländische Fachkräfte erfolgreich zu rekrutieren, ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen und zuverlässigen Akteuren wie zum Beispiel der Bundesagentur für Arbeit entscheidend. Darüber hinaus unterstützen die Handwerkskammern und Wirtschaftsverbände Unternehmen bei der Suche nach Arbeitskräften im Ausland. 

Die Konkurrenz schläft nicht

Die Qualifikationen, die ausländische Arbeitskräfte und Facharbeiter mitbringen müssen, unterscheiden sich erheblich von den jeweiligen Berufen im Handwerk und den spezifischen Tätigkeitsbereichen. Ob dies ein Vorteil oder ein Nachteil ist, hängt von der Situation ab. Allerdings sollte man bedenken, dass die Konkurrenz groß ist. Viele Länder sind an ausländischen Arbeitskräften interessiert. Weshalb es wichtig ist schnell zu handeln.

Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt

Letztendlich muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, welche sprachlichen und fachlichen Qualifikationen ausländische Arbeitnehmer:innen mitbringen müssen, um erfolgreich im Unternehmen und bei den Kund:innen arbeiten zu können. Auch wenn es zu Beginn noch Luft nach oben in den Deutsch- und Fachkenntnissen gibt – stimmt die Motivation der ausländischen Arbeitskräfte, sind sie eine nachhaltige Bereicherung für das Unternehmen und den deutschen Arbeitsmarkt.